Hersteller ECI Telecom ( Israel, Support von ECI Deutschland in Oberursel )
DTX 240-F
Digital Trunk EXpander 240-F ( F= FAX Modulation/Demodulation)
Der DTX 240 kann eingangsseitig mit 8x 2 Mbit/s Trunks
beschaltet werden.
Entspricht theoretisch (max.) 240 64kbit/s Kanälen,
praktisch können aber nur max.205 Voice-Kanäle
übertragen werden.
Arbeitsweise:
Sprachverkehr wird in drei Schritten komprimiert:
1. DSI Digital Speech Interpolation (Sprachpausen
Ausnutzung.)
2. Voice ADPCM Adaptive Differential
Pulse Code Modulation.
3. Variable Bitrate
Zur Sprachpausenausnutzung:
In einem Gespräch spricht ein Teilnehmer nur
zu ca.: 40 - 50 %, Da in der restlichen Zeit dieser Teilnehmer nicht spricht
sondern nur zuhört,
kann die so entstehende Sprachpause mit Gesprächsteilen
aus anderen Gesprächen gefüllt werden.
Daraus entsteht eine erste Kompressionsrate von
2,5:1, Aber diese Rate ist nicht fest,
da die Gesprächsstruktur und somit die Sprachpausen
stark von den Gesprächspartnern abhängt.
Die Sprachpausen werden zusätzlich noch durch
Hintergrundgeräusche die einen gewissen Schwellwert überschreiten
verkürzt, aber dieser Schwellwert ist variabel.
Dadurch wird die mögliche Kompression verringert.
Als weitere Fehlerquelle treten nicht sauber funktionierende
PCM-Schaltungen in den Teilnehmernetzbereichen auf, welche die Kompression
negativ beeinflussen
Zur ADPCM, Sprachrekonstruktion:
Es wird ein vorausgesagtes 8-bit PCM Wort mit dem
tatsächlichen PCM Wort verglichen,
hieraus entsteht ein 4-Bit Fehlerwort, welches über
die Ltg. übertragen wird.
Somit ist eine weitere 2:1 Kompression
erreicht.
Ein Timeslot besteht also nicht mehr aus einem 8-bit
PCM Wort sondern aus 2 Nibbles, die jeweils 4 Bit Groß sind.
Der Timeslot 16 wird auf der komprimierten Ltg.
(Bearer) auch noch als normaler TS benutzt mit 2 Nibbles.
Somit stehen auf dem Bearer 62 Nibbles zur Verfügung,
sprich 62 komprimierte Kanäle.
Auf der Gegenseite wird das Fehlerwort über
den selben Algorithmus wieder in ein 8-bit PCM Wort rekonstruiert.
Zur Variablen Bitrate:
Im Überlastfall, können durch die Ausnutzung
des letzten Bits eines Nibbles zusätzliche Kanäle geschaffen
werden.
Dadurch werden aber die Fehlerwörter ungenauer,
die Übertragung schlechter.
Nicht komprimierte Verbindungen werden in Clear Channels Übertragen:
Hierunter fallen:
1. permanente Datenlinks, z.B. Signalisierung
2. temporäre Datenlinks/UDI Kanäle,
z.B. 64 Kbit Übertragung im ISDN
3. VBD Verbindungen > 19.200 Bps
VBD => Voice Band Data: z.B. Modemverkehr wird durch einen speziellen VBD optimierten ADPCM-Code komprimiert. Kompressionsrate: 2:1
Die Lage eines Sprachkanals auf dem Bearer kann nicht
nachvollzogen werden, da die Belegung des Bearers dynamisch erfolgt.
Daraus resultiert ein/e höhere/r Nutzungsgrad/Kompressionsrate.
Aufbau der DTX 240 F:
Die DTX 240-F wird in sogenannten Clustern aufgebaut.
Ein Cluster faßt acht DTX 240-F ( 8 Terminals)
plus eine Redundanz.
Falls ein Terminal ausfallen sollte, wird die Redundanz
als Ersatz geschaltet,
Dafür ist die COM (Change Over Matrix) verantwortlich,
der alle Trunks und den Bearer umschaltet.
Folgende Fragen waren nach meiner Präsentation am 21.1.2000 noch offen:
1.: Muß das gleiche Equipment auf der Gegenseite
sein?
2.: Sind EC (Echo Canceller) notwendig?
3.: Ist eine Remote Abfrage der Gegenstelle möglich?
4.: Sind Config eingriffe im Far-End-Bereich
möglich?
5.: Wie läuft die Signalisierung über
den Bearer?
Zu 1: Es ist wegen der Kompressions-Algorithmen
( Sprachpausenausnutzung, VBR) zwingend erforderlich,
daß auf der Gegenstelle das gleiche Equipment
steht.
Zu 2: Die Echo Canceller sind zwingend notwendig,
da die Signaldurchlaufzeit schon alleine für eine DTX 240-F
26 ms beträgt,
Diese Zeit ist 2 mal anzusetzten für Sende
und Empfangsseite zzgl. der Signal-Laufzeit auf der Übertragungsstrecke
(Transportnetz, Seekabel, Netzübergänge,
Netzelemente...). EC´s sind ab Einweg-Laufzeiten von 25-30 ms Notwendig,
und diese Grenze wird schon alleine von einer !!
DTX 240 überschritten.
Zu 3: Remote Abfragen sind nur begrenzt möglich,
div. Reports und wichtige
Configdaten werden angezeigt.
Far-End-Alarme werden uns auch Signalisiert, wir
können aber nicht:
z.B. ein Far-End-Terminal neu Starten, oder
die Config ändern.
zu 4: Es ist uns nur eine begrenzte Far-End-Config
Einsicht möglich,
Änderungen in der Konfiguration können
NICHT vorgenommen werden.
zu 5: Die Signalisierung ist richtungsabhängig,
und wird immer in Senderichtung von der DMS vorgegeben, dazu wird der TS
0 benutzt.
Aus dem Bearer-Signal wird der Takt zurückgewonnen.
Mit freundlichen Grüßen,
Uwe Reichmann
HTML Dokument erstellt von U.Reichmann am 30.05.2001