Kennzeichen der PDH-Technik sind:
Multiplex-Schema
Bei SDH wurde erstmals erreicht, dass US-amerikanische Signalbitraten mit europaeischen vertraeglich kombiniert wurden (US = OC3/STS3 entspr. Europa = STM-1). Das gesamte Netz ist synchron, d.h. es existiert ein Master-Takt und auf die Nutzsignale kann synchron, ohne langwieriges Erkennen von Rahmen durch Rahmenerkennungswoerter, synchronisiert werden. Jedes Nutzsignal kann direkt erkannt und entnommen werden, die Demultiplexstufen wurden drastisch reduziert.
Wesentliches Merkmal der SDH-Technik sind die sogenannten Container, die die Nutzsignale transportieren. Fuer jedes Nutzsignal einer bestimmten Bitrate sind Container definiert. Alle wesentlichen PDH-Signale werden unterstuetzt und sind als Zubringer-Signale moeglich, sowohl US als Europa.
Die Uebertragung der SDH-Signale selbst erfolgt mit den SDH-Signalen STM1, STM4, STM-16 usw., die ganzzahlige Vielfache der Grundfequenz 155 MBit/s sind.
Alle hoeherratigen Uebertragungsbitraten sind ganzahlige Vielfache der Grundbitrate STM1 = 155 Mbit/s (Faktoren 4, 16 usw.). Alle hoeheren Uebertragungsraten werden durch byteweises Multiplexen der darin enthaltenten Signale 'zusammengebaut'. Dadurch hat jedes Byte in einem SDH-Signal immer die Uebertragungsrate von 64 KBit/s. Diese Bitrate ist die primaere bei der Uebertragung von Telefonie in digitaler Form (PCM).
Byteweise Multiplexen
Durch die vielen Overhead-Bytes sind vielfaeltige Ueberwachungs- und Netzmanagement-Methoden moeglich. Alle modernen neuen Netze im oeffentlichen Bereich basieren auf der SDH-Technik und leosen zunehmend die PDH-Verbindungen ab.
Die Nutzsignale werden in einzelnen Rahmen uebertragen, wobei jeder Rahmen Management- und Nutzsignal-Bytes enthaelt.
Der SDH-Rahmen wird zweidimensional dargestellt. Er umfasst 9 Zeilen a 270 Bytes. Die Rahmendauer betraegt 125 us (8 KHz). Als Grundbitrate ergibt sich 155,520 MBit/s.
In jedem Rahmen gibt es verschiedene Bestandteile, wie:
Mittels der Overhead-Bytes erfolgt:
Sind Wartezeiten notwendig (geringere Bitrate des einzuschachtelnden Signals) wird der Pointer korrigiert und der Container wird etwas im Rahmen verzoegert. Dieser Container beginnt immer in einem Rahmen und endet im nachfolgenden. Innerhalb des Rahmens ist er frei beweglich und wird ueber den AU4-Pointer markiert. Bei geringeren Zugangsbitraten erfolgt ein positives Stopfen, d.h. es werdem Fuellbytes eingefuegt und der Container-Anfang mit dem Pointer korrigiert.
Sind negative Taktanpassungen notwendig (Zubringer-Bitrate etwas hoeher als im Netz), so werden die Bytes des AU4-Pointer fuer das sogenannte negative Stopfen benutzt. Sie nehmen zusaetzlich Nutzbytes auf.
Gestopft werden bei SDH immer 3 Bytes, bitweises Stopfen wie bei PDH erfolgt nicht.
Es sind (fast) alle PDH-Nutzsignale und die SDH-Grundsignale als Zubringer-Bitraten moeglich. Jedes Nutzsignal wird in einen passenden Container verpackt. Durch Hinzufuegen der POH-Bytes wird aus dem Container ein Virual Container VC. Die POH-Bytes werden VC-POH genannt.
Werden mehere solcher VC gemeinsam in der Payload uebertragen, werden diese in sogenannte Tributary Unit Groups (TUG) verpackt. Dabei erfolgt ein byteweises Multiplexen der einzelnen Bytes.
Durch Hinzufuegen des AU4-Pointers wird der Container bzw. die Trubitary Unit zu einer Administrativ Unit (AU) und das Mapping ist damit vollstaendig.
Anschliessend werden die SOH-Bytes ergaenzt und der SDH-Rahmen ist komplett. Durch das definierte und vereinfachte Multiplex-Schema, die Kennzeichnung der enthaltenen Container-Typen bei der Uebertragung und das byteweise Multiplexen bei netzsynchronen Takten kann beim Empfang sehr einfach ein beliebiges Nutzsignal extrahiert (Drop-Funktion) oder hinzugefuegt (Add-Funktion) werden.
Last Update: 22. January 2000 | Autor: Torsten Jaekel |